Mittwoch, 23. Mai 2012

Spirale- Schutz vor Gebärmutterhals- Krebs?

Neure europäische Multicenter Studien scheinen zu belegen, dass Frauen die zur Verhütung einem IUP (Intra Uterine Pessar) vertrauen, ein deutlich verringertes Risiko haben am Gebärmutterhals Krebs zu errkranken. Die Studien sprechen von einer Reduzierung des Risikos um 44-54%
Das Cervix Carcinom wird hauptsächlich durch eine Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus (HPV) ausgelöst.
Die Spirale hat dabei keinen Einfluss auf die Infektion mit dem Virus, scheint aber eindeutig den Mechanismus der Zellschädigung durch das Virus zu unterbrechen. Dabei ist es scheinbar vollkommen egal, welcher Typ Spirale verwendet wird (Kupfer- oder Hormonspirale).
Frauen daher uneingeschränkt das Einsetzten einer Spirale zu empfehlen macht sicherlich keinen Sinn. Vielmehr sollte daraufhin gewiesen werden, dass eine regelmässig durchgeführte Krebsvorsorgeuntersuchung weiterhin den grössten Schutz vor einer Erkrankung am Gebärmutterhals Krebs gewährleistet.
Als zusätzliche Massnahme, vor allem bei besonders gefährdeten oder bereits mit dem HP Virus infizierten Patientinnen, ist  mit dem Einsetzen eines IUP in Verbindung mit regelmässiger durchgeführten Abstrich- Kontrollen aber sicherlich ein wichtiger Baustein zur Reduktion des Krebsrisiko hinzu gekommen.


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Sonntag, 20. Mai 2012

Was Mutters Blut verrät- Artikel DIE ZEIT vom 16.05

Die Erbgutanalyse macht's möglich. In Zukunft werden wir in der 12. Schwangerschaftswoche anhand einer Blutanalyse eine verlässliche Aussage über das Risiko einer Trisomie Erkrankung des Föten bekommen.
In wie weit ist das sinnvoll? Sind die bereits vorhanden diagnostischen Mittel nicht ausreichend, und in wie weit sind vor allem kommerzielle Interessen die treibende Kraft?
Der erste und wichtigste Ansatz  zu diesem Thema ist aber  ein ethisch- philosophischer: Handelt es sich bei Kinder mit einer Trisomie Erkrankung generell um unwürdiges Leben? Ist nicht vielmehr unsere auf Perfektion getrimmte Gesellschaft im Begriff, die nicht den Normen entsprechende Kinder bereits im Vorfeld zu entsorgen?
Jeder der Familien erlebt hat, die ein Trisomie Kind in seinen Reihen hat, kann verstehen, welch immenser Zeitaufwand und Zuwendung diese Kinder, später dann Jugendliche und meist auch pflegebedürftige Erwachsene in all seinen Konsequenzen für die Eltern bedeutet.
In jedem Aufklärungsgespräch zur pränatal  Diagnostik sind dies genau die Punkte, die ich versuche anzusprechen. Sollte eine Trisomie 21 diagnostiziert werden, wie würden sie damit umgehen, was wären die Konsequenzen? Diese  schwierige Frage muss jedes werdende Elternpaar für sich beantworten.

Bereits jetzt können wir anhand der Nackenfalten Messung im Ultraschall mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Trisomie 21 ausschliessen. Ziel ist es, eine hohe Amniocentese Rate, also Fruchtwasseruntersuchungen zu verhindern. Dabei wird in einem von ca. 250 Fällen ein Abort ausgelöst Jedes Jahr fallen also hunderte vollkommen gesunde Föten diesem Umstand zum Opfer. Mit einer unauffälligen Nackenfalten Messung verschieben sich die statistischen Ausgangsgrundlagen für eine Amniocentese. Das heisst, ist das Risiko aufgrund einer unauffälligen Nackenfaltenmessung erheblich viel niedriger ein Kind mit einer Trisomie zu bekommen, denn dem Risiko einen Abort durch die Fruchtwasser Punktion auszulösen, entscheiden sich die meisten Eltern gegen die Risiko behaftet Punktion.
Auch der neue Bluttest macht die Amniocentese nicht überflüssig. Im Falle eines hochsuspekten Blutbefundes, kann nur die konkrete Genanalyse aus dem Fruchtwasser Klarheit bringen.
Reden wir vom Preis der neuen Diagnostik. 1400€ soll der, ab dem Sommer in ausgesuchten diagnostischen Zentren angebotene Test kosten. Bisher ist nicht davon auszugehen, dass die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden.
Es lässt sich also unschwer erkennen, das massive kommerzielle Motive hinter der Einführung dieses Tests stehen- der subjektive Druck auf jede Schwangere wird immens steigen, sich diesem Diktat des gesellschaftlichen Konsens zu unterwerfen.
Meiner Meinung nach, sind wir mit den bereits bestehenden diagnostischen Mitteln zum Ausschluss einer Trisomie 21 gut aufgestellt.  Wir sollten ausserdem nicht vergessen, dass es sich bei der Trismie 21 zwar bei weitem um die häufigste Chromosomen Anomalie handelt jedoch auch die Trisomien 13 und 18 relativ häufig auftreten und durch den neuen Test nicht zu erfassen sind. Eine 100% Garantie für ein gesundes Neugeborenes gibt es nicht und ist nichts weiter als eine Illusion